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Deutschland und Nicaragua: Bilaterale Beziehungen

28.02.2023 - Artikel

Zwischen den Völkern Deutschlands und Nicaraguas besteht seit Jahrzehnten eine enge Freundschaft. Dies geht zurück auf die Solidaritätsbewegungen in Ost- und Westdeutschland in den 1980er Jahren, als in Nicaragua Bürgerkrieg herrschte. Rund 30 Städtepartnerschaften und eine Vielzahl privater Initiativen wie die „Nicaragua-Vereine“ in Deutschland oder die deutsch-nicaraguanische Kulturinitiative ICAN in Managua tragen bis heute dazu bei. Aktuell wird die zivilgesellschaftliche Zusammenarbeit durch eine Reihe repressiver Gesetze und Maßnahmen erheblich beeinträchtigt.

Geschichtlich sind beide Länder bereits durch die deutsche Einwanderung im 19. Jahrhundert verbunden. Bis heute ist dieser deutsche Einfluss gerade in der Kaffee-Region im Norden des Landes spürbar. Circa 1.000 Deutsche leben in Nicaragua und einige hundert Nicaraguaner in Deutschland.

Neben der Deutschen Botschaft sind in Nicaragua die bilaterale Außenhandelskammer, eine bilinguale Deutsche Schule, die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) tätig. Die Deutsche Schule Managua gilt als eine der besten Schulen des Landes.

Bis zum Ausbruch der bis heute andauernden schweren politischen Krise im April 2018 entdeckten immer mehr deutsche Reisende das Land der Seen und Vulkane als Reiseziel. Im Jahr 2017 besuchten rund 18.000 Deutsche Nicaragua. Die deutschen Firmen Ritter-Sport und Dräxlmaier sind wichtige Investoren.

Deutschland ist mit insgesamt rund einer Milliarde Euro bisher einer der größeren bilateralen Geber in der Entwicklungszusammenarbeit. Die staatliche Kooperation zwischen Deutschland und Nicaragua fokussiert sich auf den Schwerpunkt Wasser. Im Rahmen von Regionalprogrammen fördert Deutschland zudem den Ausbau erneuerbarer Energien.

Im Zuge der andauernden schweren politischen Krise setzt sich die Bundesregierung und die internationale Gemeinschaft für die Freilassung der politischen Gefangenen und die Wiederherstellung von Rechtsstaatlichkeit und bürgerlichen Freiheiten ein. Im Februar 2023 deportierte das Regime 222 politische Häftlinge ins Ausland. Sie wurden ebenso wie über 90 zuvor ins Exil geflüchtete Nicaraguaner enteignet und ausgebürgert. 

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