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Deutschland und Nicaragua: Bilaterale Beziehungen
Zwischen den Völkern Deutschlands und Nicaraguas besteht seit Jahrzehnten eine enge Freundschaft. Dies geht zurück auf die Solidaritätsbewegungen in Ost- und Westdeutschland in den 1980er Jahren, nach der Sandinistischen Revolution (1979) und als in Nicaragua Bürgerkrieg herrschte. Rund 30 Städtepartnerschaften und eine Vielzahl privater Initiativen („Nicaragua-Vereine“) in Deutschland oder die deutsch-nicaraguanische Kulturinitiative ICAN in Managua wirkten über viele Jahre im Sinne der Völkerverständigung. Aktuell wird die zivilgesellschaftliche Zusammenarbeit durch eine fortgesetzte Reihe repressiver Gesetze und Maßnahmen seitens der nicaraguanischen Regierung erheblich eingeschränkt.
Geschichtlich sind beide Länder durch die deutsche Einwanderung im 19. Jahrhundert verbunden. Bis heute ist dieser deutsche Einfluss gerade in der Kaffee-Region im Norden des Landes spürbar. Circa 1.000 Deutsche leben in Nicaragua, einige hundert nicaraguanische Staatsangehörige in Deutschland.
Neben der Deutschen Botschaft ist in Nicaragua an bilateralen Einrichtungen nur noch eine bilinguale Deutsche Schule tätig. Die Deutsche Schule Managua gilt als eine der besten Schulen des Landes und wirkt über ihre Alumni in alle Bereiche der nicaraguanischen Gesellschaft hinein. Die bilaterale Außenhandelskammer wurde jüngst durch die Regierung aufgelöst.
Zu den wichtigsten deutschen Investoren zählen die Firmen Ritter Sport und Dräxlmaier. Nach COVID-Pandemie und trotz andauernder politischer Krise entdecken wieder mehr Deutsche das Land der Seen und Vulkane als Reiseziel.
Deutschland war mit insgesamt rund einer Milliarde Euro bisher einer der größeren bilateralen Geber in der Entwicklungszusammenarbeit. Die technische Kooperation lief zum 31.12.2023 aus; die KfW finalisiert ein Projekt im Wasserbereich.
Angesichts der andauernden Repression setzen sich die Bundesregierung und die internationale Gemeinschaft in multilateralen Foren für die Wiederherstellung von Rechtsstaatlichkeit und bürgerlichen Freiheiten sowie die Freilassung der politischen Gefangenen ein.